Wissenschaftler & Musiker

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Bei einem Vortrag zu den systematischen Folgeschäden der Philosophiegeschichte, St. Petersburg

Studium generale

Mir ist es noch nie vorgekommen, dass ein Universitätsprofessor sich dahingehend geäußert hat, dass das Abitur die geistigen und charakterlichen Fertigkeiten für ein Studium garantiert; es fehlt heute ein Propädeutikum, das es in früheren Jahrhunderten gab. Das Studium selbst bereitet nicht in jeder Hinsicht auf berufliche Anforderungen vor, insbesondere was interdisziplinäre Kommunikationsfähigkeit und interkulturelle Offenheit angeht. Mit dem Buch „Studium generale“ habe ich versucht, auf die größten Defizite der universitären Bildung einzugehen.

 

Der Ankündigungstext des Berliner Wissenschaftsverlags:

„Es gibt Fertigkeiten und Fähigkeiten, die im Studium nicht vorkommen, die aber für alle Studierenden von Gewinn sind. Das gilt nicht nur für mögliche berufliche Aktivitäten nach der Uni oder innerhalb des Wissenschaftsbetriebs, sondern letztlich immer dann, wenn intelligente Menschen ihre eigenen Vorstellungen und Intuitionen hinterfragen. Dazu leitet ein Studium in der Regel nicht an.

Dieses Defizit der universitären Ausbildung wird mit dem vorliegenden Buch kompensiert, indem es:

-Dafür sensibilisiert, dass eine wissenschaftliche Ausbildung historisch und kulturell geprägt ist und auch Sie umfassend prägt.

-Einige allgemein wissenschaftliche, handwerkliche und didaktische Grundlagen vermittelt, die mit dem Wegfall einer generellen Studienvorbereitung verloren gegangen sind.

Eine zeitgemäße globalisierte Wissenschaft erfordert, sich mit den Perspektiven anderer Fächer und anderer Kulturen auseinandersetzen zu können. Auch dazu gibt das Buch allgemein verständliche Anregungen.“

gallery/Studium generale

Wissenschaftskommunikation

Von 2011-17 war ich als Mitarbeiter des Studium generale aktiv bei der Wissenschaftskommunikation der Uni Mainz tätig und 2018 Dozent für Wissenschaftskommunikation der TU-Berlin. In Deutschland tut sich einiges, doch die Wissenschaftskommunikation ist nicht in Studiengänge integriert. Es ist ein Desiderat, bzgl. Wissenschaft und Technik Aufklärung zu betreiben und zu einem grundlegenden Optimismus beizutragen. Die Komplexität der Welt und ihrer erheblichen Probleme verbietet jede wissenschaftsfeindliche Kurzsichtigkeit.

Wissenschaftsgeschichte

Die Wissenschaftsgeschichte ist ein in Deutschland leider völlig unterrepräsentiertes Fach, obwohl wir große Erwartungen an wissenschaftlichen und technischen Fortschritt haben und natürlich von den zurückliegenden Errungenschaften profitieren. Von der Wissenschaftsgeschichte kann man lernen: 1. Hochachtung für wissenschaftliche Leistungen; 2. Toleranz gegenüber Fehlern; 3. Anerkennung von geistigem Gewicht: Alle Themen, die beim Lernen Schwierigkeiten bereiten, wurden auch in der Geschichte systematisch erörtert, z.B. Integralrechnung, Unendlichkeit, nicht-euklidische Geometrien etc. Etwas nicht zu verstehen, heißt nicht unbedingt, zu doof zu sein, sondern vielleicht von falschen Voraussetzungen auszugehen oder sogar die falschen Fragen zu stellen (sehr beliebt in der Metaphysik).

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Philosophie

Autoren, die nach einer Erneuerung der Philosophie rufen, sind zahlreich. Zu Recht: Die heutige deutsche Philosophie inkl. ihrer Methoden, Themen und Protagonisten ist das Ergebnis einer Entwicklung, die ungünstig verlaufen ist.  Es gibt zahlreiche historische Texte, die Philosophie im Titel tragen, deren Themen und Methoden aber aus der Philosophie ausgeschlossen wurden, z.B. Newtons Mechanik oder Linnés Botanik („Philosophia botanica“). Solche Autoren kennen noch die Beobachtung und das Experiment als Methoden, die im 19. Jahrhundert aus der Philosophie gestrichen wurden. Dieses Jahrhundert ist dafür verantwortlich, dass die akademische so gut wie keine Auswirkungen hat. Selbst als Fachmann finde ich den Großteil der philosophischen Veröffentlichungen gesellschaftlich belanglos.

gallery/Theophrast

Jazz

Nach einem Auftritt auf einem Jazzfestival in Marokko habe ich auf Bitte des Goethe-Instituts eine Masterclass am Conservatoire national de musique et d’art choréographique in Rabat gehalten. In Kooperation mit der Botschaft habe ich ein Konzept von einwöchigen Jazzkursen entworfen, das unter meiner Leitung 2018 und -19 in Rabat umgesetzt wurde.

gallery/Cons Rabat